Auf dem Wunschzettel steht ein Handy? Gern – am besten gleich in Kombination mit einem Desinfektionsmittel!

 

StethoskopFORTSETZUNG:
Im Rahmen einer amerikanischen Studie* wurden auf den untersuchten Handys fast 3900 Bakterien pro qcm gezählt. Das sei das 84-Fache von dem, was auf einem Toilettensitz anzutreffen sei. Da mag man einwenden, dass Toilettensitze sicherlich unterschiedlich geputzt werden, doch der Punkt ist: Sie werden geputzt. Bei Handys wie auch Fernbedienungen und anderen elektronischen Geräten sei das hingegen kaum der Fall. Die Autoren weisen darauf hin, dass diese hohe Zahl an sich noch kein Problem sei, so lange das Gerät immer nur von derselben Person benutzt wird. Anders kann es aber aussehen, wenn jemand anderes zugreift.

Das passiert sicherlich auch im Krankenhaus, wo Mobiltelefone selbstverständlich auch zum Alltag gehören. An einem ägyptischen Hospital wurden 40 Handys von Personal und Patienten untersucht.** Staphylococcus aureus in Methicillin-resistenter Variante (MRSA) wurde in 53 % der Proben festgestellt – bevorzugt beim Pflegepersonal –, in Methicillin-sensibler Variante (MSSA) in 18 %. Koagulase-negative Staphylokokken (KNS) wiesen 50 % der Proben auf, besonders häufig auf Handys der Ärzteschaft. KNS gelten im Vergleich zu aureus als weniger pathogen, haben aber eine Affinität zu Prothesen aller Art, die ggf. wieder entfernt werden müssen.*** Auch E. coli und viele andere Keime schienen sich auf den Geräten wohlzufühlen.

Immer mal zum Putztuch zu greifen, ist also sicherlich keine schlechte Idee.

 

* https://cals.arizona.edu/news/why-your-cellphone-has-more-germs-toilet

** https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4332273/

*** https://flexikon.doccheck.com/de/Koagulase-negative_Staphylokokken

http://news.doccheck.com/de/216062/handy-disorder-einsam-faltig-krank/

Fotos: www.pixabay.com, 11/2018