Dass erlernte Fähigkeiten weitergegeben werden können, indem man die „schlauen Zellen“  mechanisch überträgt, ist nun erwiesen. Jedenfalls bei Meeresschnecken. Wird der Nürnberger Trichter Realität?

 

Nürnberger Trichter

FORTSETZUNG:

Lernen funktioniert über Kommunikation. Auch die Kommunikation mittels Botenstoffen zwischen verschiedenen Zellen und Organen innerhalb eines Lebewesens gehört dazu. Wie das Erlernte gespeichert wird, wie es also an die Substanzen gebunden wird, aus denen unsere Körper bestehen, wird noch erforscht.

Von den Meeresschnecken weiß man nun etwas mehr. Eine Gruppe von ihnen wurde in bestimmter Weise trainiert – die Tiere haben also etwas gelernt, was ihre Artgenossen nicht wussten und konnten. Die Hypothese der Forscher: Das Erlernte spiegelt sich in der RNA der Tiere wider. RNA-Moleküle,  die u.a. als Botenstoffe bei vielen Vorgängen im Körper eine Rolle spielen, enthalten genetische Informationen. Aber auch erlerntes Wissen?

Die Forscher haben daher RNA entnommen und sie anderen Individuen, die nicht trainiert worden waren, „eingetrichtert“. Und siehe da: Die Unwissenden wussten plötzlich Bescheid.

Ein Modell für die Zukunft? Eine Revolution für alle Lernenden? Erst einmal sicherlich nicht.

https://www.riffreporter.de/erbe-umwelt-peter-spork/gedaechtnis_per_spritze/

Einleitungsfoto: punctum saliens
Abb. Reklamemarke: File:Nuremberg Funnel - ad stamp 1910.jpg; Wikipedia: Nürnberger Trichter, 07/2018