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Weniger Antibiotika – ja bitte! Zu den Möglichkeiten, die die im vorigen Artikel erwähnten englischen Ärzte nutzen, zählt diese bewährte, jedoch fast vergessene Möglichkeit vermutlich nicht: die pathogenen Bakterien einfach platzen zu lassen.

Die massenhafte Vermehrung der Phagen-DNA bringt das Bakterium zum Platzen

FORTSETZUNG: Die kleinen Helfer, die sich an die unerwünschten Bakterien heranmachen, sind Phagen, Bakteriophagen. Der Clou: Sie sind sehr wählerisch und haben jeweils nur eine bestimmte Bakterienart oder auch nur einen speziellen Bakterienstamm als Ziel – ganz anders als die unspezifisch wirkenden Antibiotika, denen auch immer viele für unsere Gesundheit wichtige Bakterienkollegen zum Opfer fallen.

Phagen sind sehr einfach gebaute Wesen – wenn man denn Viren als Wesen bezeichnen möchte. Denn zu den Viren werden die Phagen gezählt. Sie sind überall anzutreffen: Z.B. auf der Haut und im Darm docken sie an die ihnen genehmen Bakterien an und bringen ihre DNA hinein, die sich dort in solcher Menge vervielfältigt, dass das Bakterium schließlich platzt.

In Georgien wird dieses Prinzip seit rund 100 Jahren gezielt für die Heilung genutzt, während man es woanders zugunsten der Antibiotika aufgegeben hatte. Denn die richtigen Phagen für einen Patienten zu finden und bereitzustellen, ist etwas mühsam. Dafür nebenwirkungsfrei und auch nicht teuer, jedenfalls in Georgien.  

Einziger Fehler: In Deutschland sind sie nicht zugelassen. Es fehlen u.a. sichere Standards für die Herstellung. Denn Phagen können grundsätzlich auch Resistenzen übertragen. Wäre es da nicht schlau, möglichst schnell sichere Herstellungsverfahren zu entwickeln???

http://news.doccheck.com/de/186059/wundinfektionen-eine-gephagte-therapie/

 Fotos: www.pixabay.com, März 2018