Nein, gemeint sind hier keine homöopathischen Arzneien – sondern chemische Elemente. Handfeste Naturwissenschaft. Und doch ist da etwas, was auch uns Homöopathen verblüfft.

Heuhaufen

FORTSETZUNG:

Als Lanthanide (= Lanthanoide) wird eine Gruppe silbrig scheinender Metalle der Seltenen Erden bezeichnet (die aber gar nicht alle so selten sind...). In der Natur kommen sie meist zusammen mit anderen Elementen als komplexere Minerale vor.

Auch in ihrer jeweils reinen Form bilden sie Kristalle. Bei den Kristallformen lassen sich zwei Gruppen deutlich unterscheiden: Die „leichten“ Lanthanide besitzen eine andere Kristallstruktur als die „schweren“. Zu den „schweren“ zählt auch Terbium (das u.a. für die Erzeugung grünen Laserlichts genutzt wird).

Und dann das: Da ist ein Haufen Terbium-Atome, die beim Kristallisationsprozess wie umprogrammiert wirken. Sie kristallisieren nicht wie „schwere“, sondern  – als hätten sie ihr Atomgewicht reduziert – wie „leichte“ Lanthanide.

Als Ursache haben die Wissenschaftler schließlich eine „Zugabe“ identifiziert: winzigste Spuren von Americium. Quasi eine Americium-„Stecknadel“ in einem riesigen Terbium-„Heuhaufen“. Americium kommt in unserer Natur nicht vor, es ist instabil, entsteht in Kernreaktoren. Nur weil es radioaktiv ist, konnten die Forscher es finden. Und diese kaum zu messende Zugabe hat Hunderte von Millionen Terbium-Atome dazu gebracht, sich anders zu verhalten als sonst!

Erinnert uns das nicht irgendwie an das Vermögen der kleinsten Gabe in der Homöopathie, einen ganzen Organismus umzustimmen?

 

Bleul, G.: Mitteilungen des Vorstands. – Zeitschrift für klassische Homöopathie 2017, H. 4
Welch, J. et al.: Picomolar Traces of Americium (III) Introduce Drastic Changes in the Structural Chemistry of Terbium (III). A Break in the “Gadolinium” Break. - Angewandte Chemie 2017, 56: 13264-13269
Wikipedia: Lanthanoide; Terbium; Americium
Abb. Terbium: Urheber: Tomihahndorf; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Terbium.jpg