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Die Skepsis gegenüber Impfungen ist so alt wie die Impfungen selbst. Ein prominentes Beispiel ist Bettina von Arnim (1785–1859). Die quirlige Schriftstellerin (die vielleicht mancher noch von den 5-DM-Scheinen der 1990er Jahre her kennt) las 1829 das Organon – und wollte nun ihr jüngstes Kind nicht impfen lassen.

Cover zu Martin Dinges Buch "Bettine von Arnim"

FORTSETZUNG: Die – damals einzig verfügbare – Impfung mit Kuhpocken gegen die weitaus gefährlicheren Menschenpocken war im Hause von Arnim schon länger kontrovers diskutiert worden. Hahnemann hatte sie grundsätzlich gutgeheißen, aber er wies auch auf mögliche negative Folgen hin – die Bettina als siebenfache Mutter zum Teil aus eigener Anschauung kannte. Nun war ihr Entschluss gefasst.

Bettina warb übrigens intensiv für die Homöopathie: nicht nur in ihrem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, sondern später auch in ihrem literarischen Werk. Ein Beispiel:

„Da ich weiß was bei kalten Fiebern die anhalten durch alleopatische Kuren für böse Nachwirkungen entstehen, so brannte es mir auf dem Gewissen [...] Dich von jener höheren Kraft der Homöopathie zu überzeugen.“

Ob den Schöpfern der Geldscheine Bettinas glühende Homöopathieliebe bewusst war?

Wer mehr über die Schriftstellerin und "Medizin, Krankheit und Familie im 19. Jahrhundert" erfahren möchte, wird in Martin Dinges' neuem Buch fündig!


von Arnim, B.: Ilius Phamphilius und die Ambrosia. – Berlin 1848 (S. 50 f.)
Dinges, M.:  Bettine von Arnim und die Gesundheit. Stuttgart: Franz Steiner, 2018